Die Wanderung zum Bohinjska Jezero, Slowenien


Slowenien eignet sich super, um nach langer Zeit wieder einmal die Wanderschuhe anzuschnüren und wandern zu gehen. Wir können es ehrlich gesagt kaum erwarten, da wir beide eigentlich sehr gerne wandern. Leider kommt es oft einfach viel zu kurz.

 

Jedenfalls haben wir es uns fest vorgenommen, morgen wandern zu gehen. Wir wurden am Morgen von der netten Dame an der Rezeption des Campingplatzes, über die Gegend aufgeklärt und sie erwähnte einen See in der Nähe. "Perfekt!"

 

Am Abend machten wir uns mit Googlemaps etwas schlauer, was den Weg dorthin betrifft und sind danach schlafen gegangen.

 

Am Morgen steht Adriano schon angezogen und total motiviert vor dem Zelt.

Er hat die Kamera in der Hand um ein paar Einstellungen vorzunehmen.

 

Heute wird gevloggt!

Diese wunderschöne Landschaft möchten wir festhalten. Wir schnüren uns die Schuhe an, packen unsere Technik ein und laufen los.

 

Der Campingplatz auf dem

wir unser Zelt aufgestellt

haben ist riesig, deshalb

führt unsere Wanderung

erstmal über den gesamten

Campingplatz.

 

Danach überqueren

wir den Fluss über

eine Brücke und anschliessend stehen wir

mitten in der Natur

von Slowenien.

 

Ein kleiner Trampelpfad weist uns den Weg durch die atemberaubende Landschaft.

Wir stoppen fast alle 200 Meter, um etwas Neues zu bestaunen und es natürlich mit unserer Kamera festzuhalten.

Wir laufen dem Fluss entlang und bemerken die Fliegenfischer. Sie stehen entspannt am Flussufer, manchmal auch direkt im Fluss und warten geduldig darauf bis ein Fisch anbeisst. Es ist herrlich, ihnen zuzuschauen, wie sie feinfühlig ihre Angelrute schwingen.

 

 

Wir kommen in ein kleines Dorf in dem sehr viele Bauern leben und jedes Haus besitzt einen eigenen wunderschönen Garten mit verschiedenen Bäumen an denen Äpfel, Birnen oder Kirschen wachsen - oder eben noch nicht, denn bei den meisten Bäumen sind erst die Blüten am wachsen, was sie so wunderschön macht.

 

Wir laufen durch das Dorf und geniessen den schönen Ausblick. Die alten Häuser an denen wir vorbeilaufen sind beeindruckend. Wir verlassen das Dorf und sind wieder mitten in der Natur. Mittlerweile brennt bereits die Sonne auf unsere Schultern und wir sind froh in der Ferne Wald zu sehen. Der Weg führt uns direkt dahin. Kurz bevor wir in das Waldstück kommen, fällt uns eine kleine Stallung auf. "Sieht nicht danach aus, als würden hier grössere Tiere leben.", sage ich zu Adriano. Er meint nur: "Wahrscheinlich Schafe oder Ziegen. Vielleicht auch Esel?"

Keine 200 Meter weiter wissen wir bescheid welches Tier in den Stallungen lebt.

Ziegen!

Mindestens 100 Ziegen, die sich durch den Wald kämpfen.

Sie bemerken uns nicht. Noch nicht!

 

 

 

Nachdem WIR sie entdeckt haben, können wir der Freude nicht entweichen und durch unsere "Freudenschreie" bemerken die Ziegen nun auch uns. Sie sind sehr neugierig und kommen direkt auf uns zu. Adriano ist vorsichtig uns hält sich zurück. Ich zücke natürlich direkt die GoPro und laufe den Ziegen entgegen. Adriano sagte nur: "Fabienne, sei vorsichtig! Die Ziegen könnten gefährlich werden. Sie könnten angreifen!", da es so scheint als würden sie den Kopf senken und jeden Moment losrennen. Mein Gehirn stellt sofort auf Fantasie um und ich sehe Kampfziegen mit roten Augen, die mit dem Schwert auf mich los kommen und ihre Burg verteidigen wollen.

Spass beiseite - ich bin Tieren gegenüber manchmal schon sehr naiv, muss ich zugeben. Aber die Ziegen scheinen mir nicht sehr agressiv. Sind sie zum Glück auch nicht, sie kommen sehr neugierig auf mich zu und schnuppern an der GoPro. Nachdem wir unseren Spass mit den Ziegen haben, wandern wir weiter. Es geht bergaufwärts. Steil bergaufwärts.

Während wir die Ziegen, wegen der Anstrengung schon fast vergessen haben, merken wir, dass sie uns verfolgen.

Wir drehen uns und sehen die ganze Ziegenherde hinter uns herlaufen.

 

Wir fragen uns ob das gut ist...

 

Sollten sie nicht dort bleiben, wo sie waren?

 

Aber irgendwie haben wir Spass daran, wir fühlen

uns wie slowenische Ziegenhirten.

 

Wir müssen lachen!

 

Einige Kilometer weiter und immer noch von den Ziegen verfolgt, werden wir von einem grossen, saftgrünen Grasfeld überrascht. Wir merken, dass die Ziegen nicht uns hinterhergelaufen sind, sondern einfach nur auf dieses saftige Feld wollten. Wir freuen uns mit ihnen und darüber wie wir sie beobachten können wie sie ihre hohen Freudensprünge im Gras üben. Es war einfach herrlich.

 

 

Die Wanderung geht weiter und der See soll nun nicht mehr weit sein. Es geht wieder bergab, durch ein weiteres interessantes, kleines Dorf und von dort aus können wir bereits den See sehen. Er ist überschaubar aber trotzdem gross und liegt mitten in der atemberaubenden Berglandschaft von Slowenien.

 

Wir laufen immer schneller, da wir es kaum erwarten können den See von nah zu sehen. Einmal die Strasse überqueren und die Einfahrt zum Parkplatz entlang laufen und schon stehen wir direkt vor dem See.

 

 

Er ist wirklich wunderschön. Die Berge dahinter werden von der Sonne erstrahlt und wirken mächtig. Die Aussicht ist herrlich und wir laufen noch etwas dem Weg entlang, der fast um den gesamten See führt. Es ist bereits schon nach 5 Uhr und die Sonne ist am untergehen.

 

 

 

Wir entscheiden uns per Anhalter zum Campingplatz zurückzufahren. Es würde viel zu spät werden, wenn wir zurücklaufen würden. Eine Stunde später stehen wir an der grössten Strasse (sie war echt klein) die es weit und breit zu finden gibt und halten den Daumen raus. Die ersten zwei Autos fahren an uns vorbei, das Dritte hält an. Eine junge Frau, die in einem Restaurant am See arbeitet. Sie ist freundlich und sehr interessiert. Sie fragt uns über alles aus und ist begeistert, als wir ihr von unserer Reise erzählen.

Am Campingplatz angekommen verabschieden wir uns, sie wünscht uns eine tolle Weiterreise und wir machen ihr Mut selbst einmal so etwas unternehmen zu können.

 

Wir laufen todmüde zu unserem Zelt und freuen uns darauf, uns im Schlafsack einzukuscheln und uns von der langen Wanderung zu erholen.

 

Es war super!

 

 Hier noch der Vlog zur Wanderung: