· 

Die Orang-Utans auf Borneo

Einer der wichtigsten Gründe, weshalb wir uns doch noch für einen Abstecher nach Borneo entschieden haben, sind die dort lebenden Orang-Utans.

Denn ausser auf Borneo, findet man die Orang-Utans nur noch auf der Insel Sumatra in Indonesien.

 

Orang-Utan in Borneo

 

Leider ist es so, dass dieses wunderbare Lebewesen durch Abholzung des Regenwaldes und Wilderei vom Aussterben bedroht ist. Auf Borneo gibt es schätzungsweise nur noch zwischen 50`000 bis 100`000 Orang-Utans während es auf Sumatra schätzungsweise nur noch um

die 15`000 sind. Vor kurzem wurde auf Sumatra eine neue Art entdeckt. Darauf kommen wir jedoch später zurück.

 

Es gibt mehrere Möglichkeiten, auf Borneo einen Orang-Utan zu sehen. Eine davon, und die wohl bekannteste, ist das Semmengoh Wildlife Center in Kuching.

 

Hier noch unser Vlog von

unserem

sehr eindrücklichen

und

gleichzeitig nachdenklichen

Besuch im

Semmengoh Wildlife Center.



Das Semmengoh Wildlife Center

Semmengoh Wildlife Center

 

Wir sind ja bei den vielen "Wildlife und Sancutary Center" immer etwas skeptisch.

Aus welchem Grund könnt ihr hier nachlesen.

Dieses Mal haben wir uns jedoch dafür entschieden, ein Wildlife Center zu besuchen.

Das Semmengoh Wildlife Center trainiert bereits seit über 20 Jahre Orang-Utans damit sie in der Wildnis wieder überleben können.

Es handelt sich zum Einen um Orang-Utans die verwaist wurden, d.h die Mutter wurde getötet oder in Gefangenschaft genommen und die Jungtiere wurden sich selbst überlassen.

Zum Anderen wie bereits angesprochen, handelt es sich auch um Orang-Utans, die in Gefangenschaft lebten und befreit wurden.

Der Erfolg aus diesem Projekt ist eine aufblühende Population an Orang-Utans, die in freier Wildbahn gezüchtet werden.

Genau genommen handelt es sich also um halbwilde Orang-Utans. Sie leben in Freiheit im Wald, kommen jedoch zur Fütterung ins Zentrum zurück. Während der Früchtesaison im Wald, kommen meist nur wenige oder sogar gar keine Orang-Utans ins Zentrum, da die meisten sich mittlerweile selber füttern können.

Dies hat für den Park grosse Bedeutung und sie wissen, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

 

Aufgepasst bei den Besuchszeiten:

Die Fütterung der Menschenaffen findet täglich nur zwei Mal statt.

Morgens: 9:00 - 10:00 Uhr

Nachmittags: 15:00 - 15:30 Uhr

 

Jeweils um 9 Uhr morgens und 15 Uhr Nachmittags trifft man sich im Park vor dem Ausgangspunkt zur Fütterungsplattform. An der Anzahl Menschen ist es nicht schwierig zu sehen wo dieser Treffpunkt ist.

 

Wichtige Verhaltensregeln:

Bevor man aber zur Plattform geht, wird man vom Ranger auf wichtige Verhaltensregeln hingewiesen. Wie zum Beispiel, dass man ruhig sein soll damit die Menschenaffen nicht eingeschüchtert werden oder dass man unbedingt Abstand halten soll, falls ein Orang-Utan sich nähern sollte.

Auch wenn Orang-Utans als liebevolle Lebewesen bezeichnet werden, handelt es sich immer noch um wilde Tiere, welche mit solch einer Grösse gefährlich werden können.

Man muss sich jedoch überhaupt nicht fürchten. Die Fütterungsplattform ist weit vom Zuschauerplatz entfernt und solange man die Verhaltensregeln respektiert und einhaltet, kann auch nichts passieren. Auch die Ranger machen einen super Job.

Jedesmal wenn ein Affe etwas neugierig ist und sich den Menschen nähert, schreiten sie ein und sagen, was zu tun ist.

 

Die Fütterung beginnt:

Nach der Einführung geht es auch schon los. Man geht, wie bei einer Schulwanderung, zusammen zur Plattform. Man muss mit einer hohen Besucherzahl rechnen.

Die Zuschauerplattform ist dafür sehr gross gebaut, mit Treppen ausgestattet und man findet meistens irgendwo einen guten Platz mit freier Sicht.

Bei der Ankunft hört man bereits den Ranger, der auf der Fütterungsplattform steht und den Orang-Utans zuruft.

Mit ein paar langen "uuuuuuuhhh", "uuuuuuuhhh" lockt er sie an.

Kurz darauf raschelt es in den Bäumen und man traut seinen Augen fast nicht.

Auf einmal steht da ein grosser männlicher Orang-Utan mit seiner leuchtenden, orangen Pracht und freut sich auf die Bananen und anderen Früchten.

Mit der Zeit kommen immer mehr Orang-Utans aus dem Wald und wollen etwas vom Futter abhaben. Dabei hatten wir nie das Gefühl, sie gestört zu haben. Im Gegenteil, Einige haben sogar eine kleine Show für uns abgezogen.

 

Die Fütterung dauert ungefähr eine Stunde am Morgen und eine halbe Stunde am Nachmittag. Danach bittet der Ranger die Besucher

wieder zurück zum Parkzentrum zu gehen. So können sich die Tiere in Frieden wieder zurückziehen (Was sie jedoch öfters nicht machen, denn sie sind sehr neugierig und folgen dem Publikum meistens bis zum Eingang).

 

Das zeichnet diesen Park aus. Sie geben die Möglichkeit die Orang-Utans zu sehen und zu beobachten, jedoch nur für eine kurze Zeit und mit einem gewissen Abstand.

Denn es soll ja kein Zoo sein.

 

Anfahrt zum Semmengnoh Wildlife Center:

Um zum Semmengoh Wildlife Center zu kommen, kann man entweder den Bus nehmen oder ein Taxi. Empfehlenswert ist es, ein Uber oder Grab zu nehmen. Der Preis ist günstig und ein grosser Vorteil hat es, nämlich dass man mit dem Taxi, Uber oder Grab bis zum Parkcenter gefahren wird. Mit dem Bus hingegen, muss man beim Eingang, wo man das Ticket kauft aussteigen und noch ungefähr einen Kilometer zu Fuss gehen.

 

Für den Rückweg kann man gut den Bus nehmen. Man muss zwar diesen einen Kilometer zum Eingang zurücklaufen. Es gibt jedoch einen schönen Weg durch den Wald, den man entlang laufen kann.

Dschungel in Borneo

Die Kosten im Überblick:

 

Einen Grab oder Uber vom Zentrum zum Semmengoh Wildlife Center

kostet ungefähr 20 MYR (4.75 CHF)

Der Bus zurück ins Zentrum kostet 3.50 MYR (0.85 CHF) pro Person.

Der Eintritt kostet 10 MYR (2.40CHF) pro Person


Das Aussterben der Orang-Utans

Leider ist es so, dass auch dieses wunderbare Lebewesen vom

Aussterben bedroht ist.

 

Die Gründe dafür sind: 

 

Die Abholzung des Regenwalds:

Malaysia, sowie auch Indonesien sind bekannt für ihre immensen Palmölplantagen. Da der Einkauf von Palmöl für Produzenten sehr günstig ist, ist die Nachfrage entsprechend hoch. Palmöl ist in so vielen Produkten enthalten. Um die Palmen anpflanzen zu können, muss der Regenwald verschwinden. Leider verschwinden mit dem Regenwald auch seine Bewohner.

Was dazu führt, dass Tiere wie zum Beispiel:

  • der Sumatra-Tiger (ca. 370 Exemplare, wobei der Bali-Tiger und der Java-Tiger bereits ausgestorben sind),
  • die Sumatra Nashörner (nur noch geschätzte 150 Exemplare),
  • die Sumatra-Elefanten (2400 bis 2800 Exemplare),
  • der Borneo-Zwergelefant (geschätzte 1200 Exemplare)
  • oder die Orang-Utans (insgesamt etwa 100`000 der drei Arten) stark vom Aussterben bedroht sind.

Man stelle sich vor, Borneo ist die drittgrösste Insel der Welt (mehr als doppelt so gross wie Deutschland) und nur noch zur Hälfte bewaldet. Sumatra in Indonesien sogar nur noch zu 30 Prozent. In Sumatra leidet besonders der Sumatra-Tiger unter der Abholzung. Es gibt ungefähr nur noch 370 Exemplare.

 

Das gleiche gilt für die Akazienplantagen. Es handelt sich weniger um Bäume sondern mehr um Sträucher. Sie zählen zu den Harthölzern. Das Holz wird in die ganze Welt verkauft. Da es sehr robust ist, wird es für den Möbelbau verwendet . Das Traurige ist, dass diese Pflanzenart eine Abwehr gegen Fressfeinde entwickelt hat. Tiere, welche die Blätter fressen werden vergiftet.

 

Wilderei und Handel:

Wilderei ist nicht nur in Afrika ein grosses Problem. Nein, auch Asien zählt dazu.

Die Orang-Utans wurden getötet weil sie unter anderem die beliebten Durian Früchte gegessen haben und die Menschen dadurch zu wenig hatten. Auch wurden und werden sie heute noch gefangen genommen und als Sklaven weiterverkauft. Dabei wird die Mutter getötet, ihr Fleisch verspeist oder weiterverkauft und die Jungtiere werden mitgenommen. 

 

Orang-Utans als Prostituierte?

Traurig und fast nicht vorstellbar und doch liest man im Netz mehrere Berichte über Versklavung und Prostitution der Orang-Utans. Die sogenannten Orang-Utans Bordelle - ein schrecklicher und düsterer Ort für die menschliche Perversion. Die Menschenaffen werden gezwungen sich den Männern zu präsentieren. Sie werden rasiert und geschminkt und danach perversen, gestörten Männern zum Sex angeboten.

 

Es ist längst kein Geheimnis mehr. Jedoch müsste zuerst die Korruption im Land abgeschafft werden, bevor etwas dagegen unternommen werden kann. Uns hat es das Herz zerbrochen, als wir davon hörten. Einfach nur traurig und beschämend für die Menschheit.

 

Tod durch Waldbrände

Auch die Waldbrände tragen einen grossen Teil dazu bei, dass es immer weniger Orang-Utans gibt. Dabei ist es nicht einmal das Feuer, das die Tiere tötet. Vielmehr ist es der Rauch, der die Tiere verscheucht und sie somit in Menschensiedlungen getrieben werden, wo sie durch Menschenhand getötet werden um die Ernte zu schützen. Die Waldbrände werden hauptsächlich durch Bauern oder durch Holz- und und Ölfirmen gelegt.

 

Die Orang-Utans brauchen unsere Hilfe!

Wie man also lesen kann, trägt der Mensch die ganze Verantwortung für das Aussterben dieses wunderbaren Lebewesens. Genau so ist der Mensch gegenüber Mutter Natur verantwortlich, die Orang-Utans und alle anderen vom Aussterben bedrohten Tiere zu retten.

Es ist für manche noch nicht zu spät.

Durch Einrichtungen wie das Semmengoh Wildife Center gibt es ein

kleines Fünkchen Hoffnung für die Menschenaffen.

Auch von Zuhause aus kann man helfen.

 

Hier kannst du bei WWF den Orang-Utans durch eine kleine Spende helfen:

🐵 An die Orang-Utans bei WWF spenden ! ! 🐵

 

Hier kannst du bei BOS Schweiz den Orang-Utans durch eine kleine Spende helfen:

🐒An die Orang-Utans bei BOS spenden!🐒

 

Hier kannst du einen Orang-Utan im Semenggoh Wildlife Center adoptieren

🐒 Einen Orang-Utan adoptieren ! ! 🐒

 

Wie wäre es zum Beispiel einmal auf teure Weihnachtsgeschenke zu verzichten, das Geld zusammenzulegen und für eine sinnvolle und gute Sache zu spenden? 😊

Wir sind es der Natur und den Tieren schuldig.

 

Danke

 


Der Tapanuli-Orang-Utan - Freude und Sorge zugleich

Gute und sogleich besorgniserregende Neuigkeiten!

 

Auf Sumatra wurde im November 2017 eine neue Art der Orang-Utans entdeckt. Somit gibt es neben dem Borneo-Orang-Utan und dem Sumatra-Orang-Utan, neu den Tapanuli-Orang-Utan. Er unterscheidet sich von ihnen hauptsächlich durch die Kopfform und die Zähne. 

Die Anzahl der Tapanuli-Orang-Utans beträgt gerade mal 800 Exemplare.

Sie gelten somit als extrem gefährdet und die Sorge des Aussterbens dieser Art ist umso höher.

Sie zählen mit den afrikanischen Berggorillas zu den gefährdesteten Menschenaffen überhaupt.


Einer der schönsten und traurigsten Momente in unserem Leben

Fütterung im Semmengoh Wildlife Center

 

Als wir also da standen, auf der Plattform im Semenggoh Nationalpark und die Orang Utans uns in die Augen schauten, kamen uns fast die Tränen.

Eine Träne für die Freude, einmal vor einem wilden, oder in diesem Fall

halbwilden Orang-Utans zu stehen.

Das erste Mal, dass man einen Orang Utan sieht, ist sehr wahrscheinlich als Kind, im Film "Dschungelbuch". Das zweite Mal wird vermutlich in einem Zoo sein. Jedoch ist es nicht das selbe. Ob man nun ein Tier im Zoo beobachtet oder eben in der "Wildnis" wo es hingehört. 

 

Die zweite Träne war für die Tatsache, dass es der Mensch fast geschafft hat, dieses wunderbare Lebewesen auszulöschen.

Die Tiere blickten uns tief in die Augen, als wüssten sie, dass wir dafür

verantwortlich sind, uns jedoch jedoch für unsere Fehler verzeihen. So kam es uns vor.

Denn es gibt auch andere Menschen. Menschen die alles dafür tun, die Orang Utans und auch andere vom Aussterben bedrohte Tierarten zu retten.

Menschen die nicht von Gier leben.

Menschen denen es nicht um Profit geht und die dabei über Leichen gehen.

Menschen die der Natur etwas zurückgeben möchten.

Eben Menschen wie die, die in diesem Park arbeiten und ihn aufgebaut haben. Deshalb sollte man sich einen Besuch nicht entgehen lassen und solche Orte unbedingt unterstützen.


Jeder kann helfen!

 

Wir müssen das Gleichgewicht beibehalten. Die Orang-Utans brauchen die Natur und die Natur braucht die Orang Utans. Da sie auch als Düngerverteiler gelten, indem sie die Samen der gegessenen Früchte im Wald verteilen und somit neue Bäume pflanzen.

 

Jeder von uns kann helfen, die Tiere im Regenwald zu retten. Indem die Nachfrage nach Palmöl und Papier sinkt. Empfehlenswert ist, unsere Lebensmittelgeschäfte und vor allem die Hersteller anzuschreiben um sie zu bitten, Palmölprodukte aus dem Sortiment und der Zutatenliste zu nehmen. Eine einzige Nachricht wird wohl nichts bringen.

Sollten aber mehrere zusammenkommen, so kann Einiges bewegt werden. 

Beim Papier ist es noch einfacher. Statt etwas auf das Papier zu schreiben, einfach in den PC eintippen und elektronisch verteilen. 

Viele Firmen bieten bereits elektronische Post an um auf Papier verzichten zu können.

Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass man Geld spart.

Es ist also nicht schwer.

 

Jeder Einzelne von uns kann etwas dafür tun, die Tiere und ihr Zuhause zu retten.

 

Wir sind es ihnen schuldig.